Im FOCUS von morgen wird ein Interview mit dem scheidenden Premiere-Chef veröffentlicht. Auszuwählen, was an dieser Stelle zitiert werden soll, fällt schwer. Die Fragen und Antworten zur „entspannenden Wirkung” seiner Kontoauszüge; zum Verhältnis zu Ziehvater Leo Kirch; dazu, „warum sich Herr Kofler mit seinen Millionen nicht einfach ein schönes Leben mit seiner Frau macht?” oder zum Bekenntnis Koflers: „Ich pflege mich nicht zu vernachlässigen”?
Wir wählen auszugsweise die Äußerungen zu den Möglichkeiten der gebührenfinanzierten Sender:
„Die Sportschau ist und bleibt ein Bremsklotz für die dynamische Entwicklung von Pay-TV in Deutschland. Das Gleiche gilt für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seiner ungebremsten Expansion [mit Zwangsgebühren], die die Wachstumschancen der privaten Medienindustrie substanziell einschränkt. ... Und das Internet ist das nächste Eroberungsgebiet. Und dann müssen wieder die Gebühren erhöht werden, weil das Neue ja Geld kostet.”
Kofler geht nicht darauf ein, dass im Internet der Wettbewerb allein schon durch die Nutzung des für den Rundfunk mit Gebühren produzierten Materials und durch die Eigenwerbung verfälscht wird; ebenso nicht auf die Frage: Sind Zwangsgebühren auf Dauer überhaupt noch gerechtfertigt, nachdem durch das Internet und andere Medien die Grundversorgung medienvielfältig geboten wird und die gebührenfinanzierten Sender immer stärker mit reiner Unterhaltung ohne Informations- und Bildungswert um Zuschauer werben.
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